Home
Na­vi­ga­ti­on

Vie­le Ros­to­cker Blu­men­wie­sen wer­den künf­tig mehr­jäh­rig blü­hen

Pres­se­mit­tei­lung vom 06.07.2020 - Um­welt und Ge­sell­schaft

Zehn mehr­jäh­ri­ge Blu­men­wie­sen wur­den jetzt mit re­gio­na­lem Saat­gut in der Stadt an­ge­legt. Da­zu muss­te der Wuchs auf den Flä­chen ge­mäht wer­den. Dies führ­te zu be­sorg­ten An­ru­fen na­tur­ver­bun­de­ner Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­cker. „Die zu den Ju­bi­lä­en un­se­rer Stadt und der Uni­ver­si­tät an­ge­leg­ten Blu­men­wie­sen hat­ten die Her­zen vie­ler Men­schen hö­her schla­gen las­sen. Auch Schmet­ter­lin­ge und Hum­meln ha­ben sich ver­mehrt ein­ge­stellt. Die­se Wie­sen wa­ren je­doch in der Re­gel ein­jäh­rig. Im neu­en Jahr muss­te der Bo­den wie­der be­ar­bei­tet und die Wie­sen neu ein­ge­sät wer­den. Da­mit sind ho­he Kos­ten ver­bun­den. Des­halb wird un­ser Amt für Stadt­grün, Na­tur­schutz und Land­schafts­pfle­ge, die­se Wie­sen jetzt in mehr­jäh­ri­ge Wie­sen um­wan­deln“, er­läu­tert Hol­ger Mat­thä­us, Se­na­tor für In­fra­struk­tur, Um­welt und Bau.

Dies ist jetzt auf den ers­ten Flä­chen in die­sem Jahr ge­sche­hen und hat man­chen ver­wun­dert, denn die ers­ten Blü­ten auf die­sen Flä­chen wa­ren schon zu se­hen. Sie wä­ren je­doch nach rund drei Wo­chen ver­schwun­den ge­we­sen. Die Er­fah­rung der ver­gan­ge­nen Jah­re hat ge­zeigt, dass sich die­se Wie­sen nur sehr spär­lich wei­ter ent­wi­ckeln wür­den. Nun sind sie mit re­gio­na­lem Saat­gut stand­ort­ge­recht neu an­ge­legt wor­den. Die Pflan­zen kön­nen sich an ih­rem Stand­ort eta­blie­ren und wer­den je­des Jahr wie­der von neu­em blü­hen.

Die­se Blüh­wie­sen müs­sen je­doch min­des­tens ein­mal, bes­ser zwei­mal im Jahr ge­mäht wer­den, um ei­ne er­neu­te Blü­te an­zu­re­gen und um un­er­wünsch­te Wild­kräu­ter wie Mel­de und Brenn­nes­sel nicht zu stark wu­chern zu las­sen. Der ers­te Wie­sen­schnitt soll­te er­fol­gen, be­vor es zu ei­ner zu gro­ßen Ver­sa­mung von Mel­de und Co. kommt. Dies wird auch „Schröpf­mahd“ ge­nannt. Sie er­scheint oft un­ver­ständ­lich, weil es ge­ra­de „so schön blüht“. Doch nur so kön­nen die­se stark wu­chern­den Be­glei­ter im Zaum ge­hal­ten, ei­ne zwei­te Blü­te an­ge­regt und das In­sek­ten-Buf­fet lan­ge be­reit­ge­hal­ten wer­den.

Ne­ben den ein­jäh­ri­gen Blü­ten­wie­sen, die es an ei­ni­gen Or­ten in der Stadt auch wei­ter­hin ge­ben wird, sol­len ver­stärkt mehr­jäh­ri­ge Wie­sen ge­mäß den Stand­ort­be­din­gun­gen an­ge­legt wer­den. Die­se ha­ben manch­mal auf den ers­ten Blick ei­ne nicht so bun­te Far­ben­pracht, sind je­doch für In­sek­ten deut­lich wert­vol­ler. Ei­ne be­reits eta­blier­te Wie­se, wie zum Bei­spiel ge­gen­über dem Ka­nons­berg, blüht zu­ver­läs­sig seit drei Jah­ren. Mar­ge­ri­ten, Flo­cken­blu­men und Lab­kraut grü­ßen fröh­lich die Vor­bei­ei­len­den. Nach der Flo­cken­blu­men­blü­te steht auch dort dann ei­ne Mahd an, um die zwei­te Blü­te an­zu­re­gen.

In ei­ni­gen Park- und Grün­an­la­gen ist es dem Amt für Stadt­grün, Na­tur­schutz und Land­schafts­pfle­ge in den ver­gan­ge­nen Jah­ren be­reits ge­lun­gen, durch An­pas­sung des Mäh­re­gimes Blu­men­wie­sen zu ent­wi­ckeln. Da­zu zäh­len un­ter an­de­rem der Park an der Hunds­burg mit ei­ner wun­der­schö­nen Wie­se aus Klap­per­topf und der Schmar­ler Damm mit ver­schie­de­nen Wild­blu­men wie bei­spiels­wei­se Wil­de Möh­re, Weg­war­te, Nat­tern­kopf, Hunds­ka­mil­le und Schaf­gar­be.

Die Stadt­gärt­ne­rin­nen und Stadt­gärt­ner wer­den auch in Zu­kunft wei­ter an der Ent­wick­lung von Blu­men­wie­sen ar­bei­ten und sie Schritt für Schritt an ver­schie­de­nen Stand­or­ten im Stadt­ge­biet eta­blie­ren. Ent­spre­chend den ört­li­chen Ge­ge­ben­hei­ten wer­den sie un­ter­schied­lich aus­se­hen und auch un­ter­schied­lich ge­pflegt. Ih­nen al­len ge­mein­sam ist aber die fro­he Er­war­tung vie­ler Blü­ten - für Men­schen und In­sek­ten.