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Na­vi­ga­ti­on

So viel mehr als ein Ort der Trau­er: Ros­tock be­tei­ligt sich am bun­des­wei­ten „Tag des Fried­hofs“ am 21. Sep­tem­ber

Pres­se­mit­tei­lung vom 03.09.2024 - Um­welt und Ge­sell­schaft

Fried­hö­fe sind Or­te des Ab­schied­neh­mens, des stil­len Ge­den­kens, Or­te der Er­in­ne­rung. Sie ste­hen sym­bol­haft für Ver­gäng­lich­keit und Tod und sind zeit­gleich Oa­sen der Ru­he. Sie leis­ten ih­ren Bei­trag zur Bio­di­ver­si­tät, zur Er­ho­lung, zur Auf­wer­tung des Stadt­kli­mas. Als Park­an­la­gen mit zahl­rei­chen Grün­flä­chen und ei­nem ge­pfleg­ten Baum­be­stand sind sie ein wert­vol­ler Wirk-, Le­bens- und Er­ho­lungs­raum für Mensch und Tier.

Fried­hö­fe sind „end­lich und le­ben­dig“ – so auch das Mot­to des dies­jäh­ri­gen bun­des­wei­ten „Tag des Fried­hofs“ am 21. Sep­tem­ber, an dem sich auch die Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock be­tei­ligt.
"Fried­hö­fe soll­ten nicht nur Or­te der Er­in­ne­rung und Trau­er, son­dern auch Or­te der Be­geg­nung, der Frei­zeit und des Ler­nens sein. Viel­leicht trifft der Be­griff Park­fried­hof ge­nau das, wo sich un­se­re Ros­to­cker Fried­hö­fe hin ent­wi­ckeln soll­ten“, sagt Dr. Ute Fi­scher-Gä­de, Se­na­to­rin für Stadt­pla­nung, Bau, Kli­ma­schutz und Mo­bi­li­tät.

Das Amt für Stadt­grün, Na­tur­schutz und Fried­hofs­we­sen plant für den Tag des Fried­hofs zwi­schen 10 und 14 Uhr ein viel­fäl­ti­ges Pro­gramm auf dem West­fried­hof mit In­for­ma­ti­ons­an­ge­bo­ten und Füh­run­gen rund um mo­der­ne Fried­hofs- und Trau­er­kul­tur und lädt da­zu ein, den Fried­hof als grü­ne Oa­se zu er­le­ben. „Fried­hö­fe durch­le­ben ei­nen Wan­del, weil sich un­se­re Be­stat­tungs- und Trau­er­kul­tur än­dert. Fried­hö­fe müs­sen neu ge­dacht wer­den“, ist sich Re­na­te Behr­mann, Lei­te­rin des städ­ti­schen Grün­am­tes, si­cher. Zu die­sen Ver­än­de­run­gen zählt zum Bei­spiel die Art der Be­stat­tung: Ur­nen­be­stat­tun­gen ma­chen in­zwi­schen bun­des­weit mehr als 70 Pro­zent aus. Fa­mi­li­en ent­schei­den sich ge­gen die Grab­pfle­ge und orts­ge­bun­de­ne Grab­stät­ten. Auf­grund ver­än­der­ter kli­ma­ti­scher Be­din­gun­gen, wer­den auch neue An­sprü­che an die Pflan­zen­aus­wahl für die Grä­ber ge­stellt. Für die Fried­hö­fe be­deu­tet dies, dass sie Flä­chen um­struk­tu­rie­ren und neue An­ge­bo­te eta­blie­ren müs­sen.

In Ros­tock gibt es vier kom­mu­na­le Fried­hö­fe. Die grö­ß­te Be­gräb­nis­stät­te in der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt ist der 44 Hekt­ar gro­ße Neue Fried­hof, des­sen zen­tra­le An­la­gen zwi­schen 1908 und 1912 ent­stan­den sind. Da­ne­ben gibt es den Ru­he­forst in der Ros­to­cker Hei­de, den Neu­en Fried­hof War­ne­mün­de und den West­fried­hof. Letz­te­rer ent­stand 1977, nach­dem der Neue Fried­hof an sei­ne Ka­pa­zi­täts­gren­zen stieß. „Der Tag des Fried­hofs er­mög­licht, für die zahl­rei­chen Funk­tio­nen des Fried­hofs und de­ren Be­deu­tung für die Men­schen zu sen­si­bi­li­sie­ren – so­wohl in Be­zug auf des­sen kul­tur­his­to­ri­sche Be­deu­tung als auch auf sei­nen so­zia­len Wert“, ver­deut­licht Behr­mann.

Ins Le­ben ge­ru­fen, wur­de der Ak­ti­ons­tag für Fried­hofs- und Be­stat­tungs­kul­tur 2001 vom Bund deut­scher Fried­hofs­gärt­ner im Zen­tral­ver­band Gar­ten­bau e.V. ge­mein­sam mit den bun­des­weit tä­ti­gen Fried­hofs­gärt­nern, Stein­met­zen, Be­stat­tern, Flo­ris­ten, den Städ­ten und Kom­mu­nen so­wie Re­li­gi­ons­ge­mein­schaf­ten und Ver­ei­nen. Am „Tag des Fried­hofs“ kön­nen die Be­su­che­rin­nen und Be­su­cher die An­ge­bo­te des Fried­hofs und der fried­hofs­na­hen Ge­wer­ke, Re­li­gi­ons­ge­mein­schaf­ten und Ver­ei­ne ken­nen­ler­nen.