So viel mehr als ein Ort der Trauer: Rostock beteiligt sich am bundesweiten „Tag des Friedhofs“ am 21. September
Pressemitteilung vom
Friedhöfe sind Orte des Abschiednehmens, des stillen Gedenkens, Orte der Erinnerung. Sie stehen symbolhaft für Vergänglichkeit und Tod und sind zeitgleich Oasen der Ruhe. Sie leisten ihren Beitrag zur Biodiversität, zur Erholung, zur Aufwertung des Stadtklimas. Als Parkanlagen mit zahlreichen Grünflächen und einem gepflegten Baumbestand sind sie ein wertvoller Wirk-, Lebens- und Erholungsraum für Mensch und Tier.
Friedhöfe sind „endlich und lebendig“ – so auch das Motto des diesjährigen bundesweiten „Tag des Friedhofs“ am 21. September, an dem sich auch die Hanse- und Universitätsstadt Rostock beteiligt.
"Friedhöfe sollten nicht nur Orte der Erinnerung und Trauer, sondern auch Orte der Begegnung, der Freizeit und des Lernens sein. Vielleicht trifft der Begriff Parkfriedhof genau das, wo sich unsere Rostocker Friedhöfe hin entwickeln sollten“, sagt Dr. Ute Fischer-Gäde, Senatorin für Stadtplanung, Bau, Klimaschutz und Mobilität.
Das Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Friedhofswesen plant für den Tag des Friedhofs zwischen 10 und 14 Uhr ein vielfältiges Programm auf dem Westfriedhof mit Informationsangeboten und Führungen rund um moderne Friedhofs- und Trauerkultur und lädt dazu ein, den Friedhof als grüne Oase zu erleben. „Friedhöfe durchleben einen Wandel, weil sich unsere Bestattungs- und Trauerkultur ändert. Friedhöfe müssen neu gedacht werden“, ist sich Renate Behrmann, Leiterin des städtischen Grünamtes, sicher. Zu diesen Veränderungen zählt zum Beispiel die Art der Bestattung: Urnenbestattungen machen inzwischen bundesweit mehr als 70 Prozent aus. Familien entscheiden sich gegen die Grabpflege und ortsgebundene Grabstätten. Aufgrund veränderter klimatischer Bedingungen, werden auch neue Ansprüche an die Pflanzenauswahl für die Gräber gestellt. Für die Friedhöfe bedeutet dies, dass sie Flächen umstrukturieren und neue Angebote etablieren müssen.
In Rostock gibt es vier kommunale Friedhöfe. Die größte Begräbnisstätte in der Hanse- und Universitätsstadt ist der 44 Hektar große Neue Friedhof, dessen zentrale Anlagen zwischen 1908 und 1912 entstanden sind. Daneben gibt es den Ruheforst in der Rostocker Heide, den Neuen Friedhof Warnemünde und den Westfriedhof. Letzterer entstand 1977, nachdem der Neue Friedhof an seine Kapazitätsgrenzen stieß. „Der Tag des Friedhofs ermöglicht, für die zahlreichen Funktionen des Friedhofs und deren Bedeutung für die Menschen zu sensibilisieren – sowohl in Bezug auf dessen kulturhistorische Bedeutung als auch auf seinen sozialen Wert“, verdeutlicht Behrmann.
Ins Leben gerufen, wurde der Aktionstag für Friedhofs- und Bestattungskultur 2001 vom Bund deutscher Friedhofsgärtner im Zentralverband Gartenbau e.V. gemeinsam mit den bundesweit tätigen Friedhofsgärtnern, Steinmetzen, Bestattern, Floristen, den Städten und Kommunen sowie Religionsgemeinschaften und Vereinen. Am „Tag des Friedhofs“ können die Besucherinnen und Besucher die Angebote des Friedhofs und der friedhofsnahen Gewerke, Religionsgemeinschaften und Vereine kennenlernen.