Mobilpunkte
Einsteigen. Aufsteigen. Umsteigen.
Städte leiden unter einem stetig wachsenden Verkehrsaufkommen, hoher Luftverschmutzung, Lärm und einer schlechten Klimabilanz. Dennoch wollen sie ein attraktiver Lebensraum für viele Menschen sein.
Die Hanse- und Universitätsstadt Rostock möchte den Rostocker*innen und Gästen der Stadt deshalb die einfache und flexible Nutzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel erleichtern und bündelt diese Angebote in sogenannten Mobilpunkten. Wir folgen damit dem Vorbild unserer Partnerstadt Bremen, in der es schon zahlreiche solcher Stationen gibt und bedanken uns für die freundliche Genehmigung der Verwendung des Begriffs Mobilpunkt.
Die ersten drei Mobilpunkte sind im Rahmen des EU-Projektes cities.multimodal in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt entstanden und durch das Interreg Ostseeprogramm 2014-2020 von der EU gefördert worden.
Im Rahmen des ÖPNV-Modellprojektes MIRROR werden im Jahr 2024 sechs weitere Mobilpunkte im Nordwesten und Osten der Stadt errichtet. Die Standorte sind: Klenow Tor (Groß Klein), Lütten Klein Zentrum, Schmarl Zentrum, Henrik-Ibsen-Straße (Evershagen) und in Dierkow am Dierkower Kreuz und am Hannes-Meyer-Platz. Die Inbetriebnahme erfolgt im Oktober. Weitere Informationen zum Projekt MIRROR finden Sie unter: www.mirror-macht-mobil.de
Mobilpunkte sind im Stadtbild gut sichtbare Orte, an denen mehrere umweltfreundliche Verkehrsmittel gebündelt werden.
In Rostock stehen Ihnen mindestens ein Carsharing-Fahrzeug und ein Lastenrad zum Verleih zur Verfügung. Die neuen Sharing-Angebote werden mit den bekannten umweltfreundlichen Verkehrsmitteln wie Bus, Straßenbahn und Radverkehr verknüpft, indem sie in räumlicher Nähe zueinander stehen. Die Größe und Menge der bereitgestellten Fahrrad- und Carsharing-Stellplätze hängt von der verfügbaren Fläche am jeweiligen Mobilpunkt und den zu erwartenden Bedarfen ab. Dort wo es möglich ist, werden sie durch neue Fahrradbügel, eine Fahrrad-Reparaturstation und e-Ladepunkte ergänzt.
Erkennbar sind die Mobilpunkte an einer großen blauen Info-Stele mit einem eigenen Logo, die über die vorhandenen Mobilitätsangebote am Standort informiert.
Ziele:
Die Mobilpunkte sollen die Nutzung und Sichtbarkeit nachhaltiger Mobilitätsangebote erhöhen und ein einfaches Umsteigen erleichtern. Die Hanse- und Universitätsstadt Rostock möchte damit die Nutzung umweltfreundlicher Alternativen zum privaten PKW, wie etwa das Radfahren, Zufußgehen, die Nutzung von Bus, Bahn, Car- und Bikesharing sowie die E-Mobilität fördern.
Diese Angebote können besser wahrgenommen werden und eine noch häufigere Nutzung erfahren, wenn sie gut sichtbar, gut erreichbar und im direkten Wohnumfeld vorhanden sind. Denn fast jeder Weg startet oder endet an der eigenen Wohnung. Daher entstehen die Mobilpunkte im Wohnquartier oder in der Nähe von zentralen Orten wie dem Doberaner Platz.
Wir möchten den Gedanken des Nutzens, statt Besitzens von Verkehrsmitteln unterstützen. Die Mobilpunkte erlauben es, zwischen verschiedenen Angeboten zu wählen, immer angepasst an den jeweiligen Weg und Zweck der Fahrt. Sie erleichtern jedoch auch das Verknüpfen verschiedener Angebote, also beispielsweise den Umstieg von der Bahn auf das Lastenrad oder in das Carsharing-Fahrzeug.
Einsteigen - Aufsteigen - Umsteigen leicht gemacht
Die ersten drei Mobilpunkte in Rostock wurden im Rahmen des EU-Projektes cities.multimodal gebaut. Sie dienen als Pilotprojekt und befinden sich in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt an folgenden Standorten:
- Gertrudenplatz
- Ulmenmarkt
- Ulmenstraße/ Polizei
Hier finden Sie die Mobilpunkte im GeoPort: www.geoport-hro.de/mobilpunkte
Bei entsprechender Nutzung und Zufriedenheit mit dem Angebot wird langfristig der Aufbau eines stadtweiten Netzes von Mobilpunkten angestrebt.
Sie haben Interesse daran, dass auch in Ihrem Wohnumfeld ein Mobilpunkt mit Carsharing und Lastenradverleihsystem entsteht? Dann wenden Sie sich an die Stabsstelle Mobilitätsmanagement. Eine Umsetzung kann geprüft werden.
Ob für den Großeinkauf, einen Tages- oder Wochenendausflug, die Fahrt ins Umland oder zur Familie. Carsharing, also das gemeinschaftliche Nutzen von Fahrzeugen, bietet die Möglichkeit, auch ohne eigenes Auto gut durch den Alltag zu kommen und dabei dennoch flexibel mobil zu sein. Carsharing ermöglicht die Nutzung eines Autos bei Bedarf, ohne es besitzen zu müssen.
Erfahrungen in anderen Städten zeigen, dass ein Carsharing-Fahrzeug bis zu 6-10 private PKW ersetzen kann. Weniger Fahrzeuge benötigen weniger Parkplätze. Langfristig kann somit der Parkdruck verringert werden.
An den Rostocker Mobilpunkten befinden sich Stellplätze für stationsbasiertes Carsharing. Stationsbasiert heißt, dass die Autos an den reservierten Stellplatz am Mobilpunkt auch wieder zurückgebracht werden müssen. Eine lange Parkplatzsuche entfällt dadurch.
Fahrzeuge des folgenden Anbieters stehen an den Mobilpunkten zur Verfügung:
YourCar Rostock: https://carsharing-mv.de/
Für die Vergabe der Stellplätze mussten sich die Carsharing-Betreiber über ein transparent durchgeführtes Interessenbekundungsverfahren bewerben. Sie haben einen befristeten Nutzungsvertrag für die Stellflächen gegen ein monatliches Entgelt erhalten. Der Betrieb läuft eigenwirtschaftlich.
So funktioniert die Ausleihe
- Einmalig online registrieren (Führerschein, Ausweis, Bankkonto erforderlich)
- Fahrzeug per App oder Internetseite im Voraus reservieren
- Fahrzeug per App oder Zugangskarte öffnen, auf Schäden überprüfen
- Losfahren!
- Auto zum Mobilpunkt zurückbringen.
- Ausleihe per App oder Zugangskarte beenden.
Vorteile des stationsbasierten Carsharing
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Es gibt keine laufenden Kosten
Die Abrechnung bei Carsharing erfolgt nur nach tatsächlich gefahrenen Kilometern und der Nutzungsdauer. Die verschiedenen Anbieter haben unterschiedliche Tarifmodelle entwickelt. Laufende Kosten für Steuern, Versicherung, TÜV oder Inspektion, die bei einem privaten PKW gezahlt werden müssen, entfallen. -
Verschiedene Fahrzeugmodelle sind verfügbar
Der Fahrzeug-Pool der Carsharing-Anbieter bietet dem Nutzer eine Vielzahl an unterschiedlichen Wagenklassen. So kann man je nach Bedarf beispielsweise zwischen einem VW up, einem Transporter und elektrisch oder hybrid betriebenen Fahrzeugen wählen. Die verfügbaren Modelle unterscheiden sich je Anbieter und Mobilpunkt-Standort. -
Eine lange Parkplatzsuche entfällt
Das entliehene Fahrzeug hat seinen festen, reservierten Stellplatz am Mobilpunkt.
Da es nach Benutzung dorthin zurückgebracht werden muss, entfällt die lästige Parkplatzsuche. -
Keine Tankkosten
Die Kosten für den Kraftstoff sind bei allen Preisen bereits enthalten.
Ist das Tanken dennoch während der Fahrt notwendig, liegt in den PKWs eine Tankkarte bereit. Über diese werden die anfallenden Kosten abgerechnet. -
Kein Ölwechsel, keine Reparaturkosten
Service und Wartung der Fahrzeuge übernimmt der Anbieter. Als Nutzer müssen Sie sich um Dinge wie Ölwechsel, Luftdruck etc. nicht kümmern. Das bedeutet mehr freie Zeit für andere Dinge.
Weitere Informationen zum Carsharing in Rostock hier
An den Mobilpunkten sind auch die e-Scooter verschiedener Anbieter in Rostock zu finden. Mit den neuen Standorten werden außerdem eigene Abstellflächen für die Roller geschaffen, damit das geordnete Entleihen und Abstellen noch einfacher wird.
Aktuell können e-Scooter folgender Anbieter in Rostock genutzt werden:
MOIN: https://moin-sharing.app/
TIER: https://www.tier.app/de/
Die Roller können nach dem Download der entsprechenden App des Anbieters und einmaliger Registrierung genutzt werden.
An einigen Mobilpunkten stehen den Nutzer*innen die Lastenräder von HRO-BIKE zur Verfügung. Die genauen Standorte und Tarife finden Sie in der App HRO-BIKE (verfügbar bei google Play Store und Apple App store) sowie auf der Webseite www.hro-bike.de
Öffentlicher Nahverkehr (ÖPNV)
Immer wenn die Möglichkeit besteht, werden Mobilpunkte auch in der Nähe zu Bus und Bahn eingerichtet. So entsteht der Mobilpunkt am Gertrudenplatz in direkter Nähe zum Doberaner Platz einem wichtigen Knotenpunkt für den öffentlichen Nahverkehr.
Bus und Bahn sind als umweltfreundlichere Alternative zum Auto auch weiterhin besonders wichtig. Mobilpunkte, eingerichtet an Haltestellen, erleichtern daher auch das Umsteigen von (Leih-)Rad und (Leih-)Auto auf Bus und Bahn.
E-Ladesäule
E-Autos bieten eine weitere emissionsarme bzw. -neutrale Möglichkeit der Mobilität.
In Rostock ist bereits ein gutes Netz an öffentlichen und halb-öffentlichen Ladesäulen vorhanden. Die am Gertrudenplatz bereits vorhandene E-Ladesäule komplettiert somit das Angebot des dort eingerichteten Mobilpunktes. Die Tarife für das Tanken variieren je nach Betreiber der Ladesäule
Vorteile für E-Autos: kostenloses Parken für Fahrzeuge mit “E” im Kennzeichen auf den städtischen Parkplätzen in Rostock. Eine Auflistung ist unter nachfolgendem Link zu finden: E-Mobilität in Rostock
Weitere Angebote - Service für Radfahrende
Zusätzlich zu den Carsharing- und Lastenrad-Stellplätzen bieten die Mobilpunkte auch weitere Service-Leistungen für Radfahrende.
Platten? Sattel zu hoch? Zu wenig Luft auf dem Reifen? Kein Problem mehr.
Am Mobilpunkt Gertrudenplatz finden Radfahrende die erste öffentliche Rostocker Fahrrad-Reparaturstation. Dort können bequem gleichzeitig zwei Fahrräder gewartet werden. Kleine Reparaturen können durch eine Auswahl von Basis-Werkzeugen (Luftpumpe, Inbus-Schlüssel etc.) unkompliziert und schnell erledigt werden.
Immer dort wo Platz ist, werden mit den Mobilpunkten auch neue Fahrradbügel errichtet. Diese sollen das unkomplizierte Abstellen des eigenen Rads ermöglichen.
Förderung
Die Realisierung der Mobilpunkte in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt in Rostock wurde im Rahmen des Projektes „cities.multimodal“ über das Interreg Ostseeprogramm 2014-2020 der Europäischen Union gefördert.
Gefördert wurde die Konzeption, Planung und Errichtung der Mobilpunkte, die Entwicklung und Produktion der Stelen sowie der Betrieb des Lastenradverleihsystems für die Dauer des Testzeitraums 05-09/2020.
Die Stabsstelle Mobilitätsmanagement leitete das Projekt von 10/2017 bis 09/2020. Ziel war es, den Wandel hin zu lebenswerteren Städten durch die Förderung umweltfreundlicher und multimodaler Mobilität zu unterstützen.