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Na­vi­ga­ti­on

Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock ver­schickt bun­des­weit ers­ten di­gi­ta­len Ge­wer­be­steu­er­be­scheid

Pres­se­mit­tei­lung vom 04.01.2024 - Rat­haus

Gro­ßer Er­folg bei der Di­gi­ta­li­sie­rung der Ros­to­cker Stadt­ver­wal­tung: Als ers­te Kom­mu­ne bun­des­weit hat die Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt vor ei­ni­gen Ta­gen den neu­en di­gi­ta­len Ge­wer­be­steu­er­be­scheid im Echt­be­trieb ei­nem steu­er­pflich­ti­gen Un­ter­neh­men über­mit­telt. Ros­tock über­nimmt da­mit die ab­so­lu­te Füh­rungs­po­si­ti­on in ei­nem Mo­der­ni­sie­rungs­pro­zess, der in nächs­ter Zeit in al­len et­wa 11.000 deut­schen Kom­mu­nen ge­leis­tet wer­den muss.

Fi­nanz­se­na­tor Dr. Chris von Wry­cz Re­kow­ski freut sich: "Das ist ein wich­ti­ger Mei­len­stein auf un­se­rem Weg hin zu ei­ner di­gi­ta­len und smar­ten Leis­tungs­er­brin­gung sei­tens der Ros­to­cker Stadt­ver­wal­tung. Vor al­lem für Un­ter­neh­men mit vie­len Be­triebs­stät­ten ist es ein gro­ßer Auf­wand, mit den vie­len ver­schie­de­nen Aus­fer­ti­gun­gen von Ge­wer­be­steu­er­be­schei­den um­zu­ge­hen, die durch Städ­te und Ge­mein­den bun­des­weit aus­ge­reicht wer­den. Dass Ros­tock noch vor den gro­ßen deut­schen Wirt­schafts­me­tro­po­len den di­gi­ta­len Ge­wer­be­steu­er­be­scheid als künf­ti­ges ein­heit­li­ches For­mat an­bie­ten kann, ist ei­ne tol­le Sa­che und ei­ne Er­leich­te­rung für die et­wa 8.800 Ge­wer­be­steu­er­pflich­ti­gen in Ros­tock. Dan­ke an al­le Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen, die dies mit ih­rem Ein­satz er­mög­licht ha­ben!"

Ken­dra Schö­ne, stell­ver­tre­ten­de Amts­lei­te­rin und Lei­te­rin der Ab­tei­lung Kom­mu­na­le Steu­ern und Ab­ga­ben er­gänzt: "Der di­gi­ta­le Ge­wer­be­steu­er­be­scheid er­mög­licht den wei­te­ren Aus­bau un­se­res di­gi­ta­len An­ge­bots für un­se­re Ein­woh­ner*in­nen und Un­ter­neh­men und ei­ne Ver­bes­se­rung in der Qua­li­tät und Ge­schwin­dig­keit der Zu­stel­lung. Auch in un­se­ren in­ter­nen Ar­beits­pro­zes­sen wer­den sich die Vor­tei­le der di­gi­ta­len Lö­sung schnell be­merk­bar ma­chen. Mit dem Ver­sand des di­gi­ta­len Ge­wer­be­steu­er­be­scheids ver­rin­gern wir gleich­zei­tig den Pa­pier­ver­brauch und die Kos­ten für das Brief­por­to. Wir sind stolz, hier bun­des­weit in der Vor­rei­ter­rol­le zu sein.“

Der di­gi­ta­le Ge­wer­be­steu­er­be­scheid wird im PDF-A3-For­mat mit ein­ge­bet­te­ten In­for­ma­tio­nen im Da­ten­for­mat XML ver­sen­det. Er ist da­mit men­schen- und ma­schi­nen­les­bar. Un­ter­neh­men und Steu­er­be­ra­tun­gen kön­nen den Be­scheid di­rekt in ih­re je­wei­li­ge Fach-Soft­ware ein­le­sen und me­di­en­bruch­frei ver­ar­bei­ten. Der di­gi­ta­le Ge­wer­be­steu­er­be­scheid er­mög­licht im Ver­gleich zum Pa­pier­be­scheid ei­ne schnel­le­re Be­ar­bei­tung und ei­nen ge­rin­ge­ren Auf­wand in der Da­ten­er­fas­sung. Die di­gi­ta­le Zu­stel­lung ist so rechts­si­cher wie der Post­ver­sand. Die di­gi­ta­le Er­stel­lung und Zu­sen­dung ver­kürzt die ver­wal­tungs­in­ter­nen Pro­zes­se und bie­tet ei­nen Stand­ort­vor­teil für die orts­an­säs­si­gen Un­ter­neh­men. Au­ßer­dem spa­ren sie Pa­pier: Bun­des­weit vie­le Mil­lio­nen Blatt pro Jahr.

Der di­gi­ta­le Ge­wer­be­steu­er­be­scheid ist als of­fi­zi­el­les An­ge­bot im April 2023 ge­star­tet. Rund 3,9 Mil­lio­nen Un­ter­neh­men so­wie über 50.000 Steu­er­be­ra­tun­gen und Kon­zern­steu­er­ab­tei­lun­gen in Deutsch­land kön­nen seit­dem di­rekt bei Ab­ga­be der Ge­wer­be­steu­er­erklä­rung mit­tei­len, ob sie den Ge­wer­be­steu­er­be­scheid in di­gi­ta­ler Form er­hal­ten wol­len. Da­zu müs­sen sie ein­fach bei „Mein ELS­TER“, dem On­line­por­tal der Steu­er­ver­wal­tun­gen, den so ge­nann­ten „Elek­tro­ni­schen Zu­stell­wunsch“ aus­wäh­len. Der Ge­wer­be­steu­er­be­scheid wird dann - wenn bei der zu­stän­di­gen Kom­mu­ne die tech­ni­schen Vor­aus­set­zun­gen ab­ge­schlos­sen sind – on­line in das Post­fach von „Mein Un­ter­nehms­kon­to“ zu­ge­stellt, das bun­des­wei­te Un­ter­neh­men­spor­tal auf Ba­sis von ELS­TER.

Ein di­gi­ta­ler Ge­wer­be­steu­er­be­scheid ist für Ge­wer­be­steu­er­erklä­run­gen ab dem Er­he­bungs­zeit­raum 2022 mög­lich: „Mein ELS­TER“ ist ent­spre­chend an­ge­passt. Die On­line-For­mu­la­re ste­hen ab April 2023 in ELS­TER zur Ver­fü­gung.

Der di­gi­ta­le Ge­wer­be­steu­er­be­scheid ist das Er­geb­nis ei­ner jah­re­lan­gen Zu­sam­men­ar­beit von Bund, den 16 Bun­des­län­dern so­wie Pi­lot-Kom­mu­nen im Rah­men der Um­set­zung des On­li­ne­zu­gangs­ge­set­zes (OZG). Ei­ne die­ser Pi­lot-Kom­mu­nen ist die Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock. Die be­son­de­re Her­aus­for­de­rung lag dar­in, das ge­sam­te Ver­fah­ren der Steu­er­erhe­bung in den Fi­nanz­äm­tern (Ab­ga­be Ge­wer­be­steu­er­erklä­rung und ggfs. -zer­le­gungs­er­klä­rung, Er­mitt­lung Ge­wer­be­steu­er­mess­be­trag) und den Kom­mu­nen (Er­stel­lung Ge­wer­be­steu­er­be­scheid) tech­nisch zu ver­ein­heit­li­chen, zu di­gi­ta­li­sie­ren und die je­wei­li­gen Haus­halts-, Kas­sen- und Rech­nungs­sys­te­me soft­ware­sei­tig an­zu­pas­sen. Per­spek­ti­vi­sches Ziel ist der Auf­bau ei­nes voll di­gi­ta­len Steu­er(ver­an­la­gungs-)pro­zes­ses bei Steu­er­pflich­ti­gen, Steu­er­be­ra­tern und in den Ver­wal­tun­gen.

Mit ei­nem Vo­lu­men von 61,1 Mil­li­ar­den Eu­ro (2021) ist die Ge­wer­be­steu­er ei­ne der wich­tigs­ten Steu­er­ar­ten der Bun­des­re­pu­blik und die wich­tigs­te ei­ge­ne Fi­nan­zie­rungs­quel­le der Städ­te und Ge­mein­den in Deutsch­land. Auch in Ros­tock ist sie mit ei­nem ver­an­schlag­ten Auf­kom­men von 133,6 Mio. Eu­ro im Jahr 2024 und 138,7 Mio. Eu­ro im Jahr 2025 ei­ne der wich­tigs­ten Ein­nah­me-Pos­ten für den Kom­mu­nal­haus­halt.