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Na­vi­ga­ti­on

Neue He­be­satz­sat­zung für die Grund­steu­er

Pres­se­mit­tei­lung vom 21.10.2024

Die Um­set­zung der Grund­steu­er­re­form be­fin­det sich in den letz­ten Zü­gen und die Stadt­ver­wal­tung hat nun­mehr der Bür­ger­schaft die zu­ge­hö­ri­ge He­be­satz­sat­zung zur Be­schluss­fas­sung für die Sit­zung am 7. No­vem­ber 2024 vor­ge­legt.

Hier­zu be­tont Fi­nanz­se­na­tor Dr. Chris von Wry­cz Re­kow­ski: „Mit der vor­lie­gen­den He­be­satz­sat­zung lö­sen wir un­ser Ver­spre­chen ein, die Grund­steu­er­re­form in Ros­tock auf­kom­mens­neu­tral um­zu­set­zen. Es wird hier al­so kei­ne ver­steck­te Steu­er­erhö­hung ge­ben. In der neu­en Sat­zung ha­ben wir die He­be­sät­ze so an­ge­passt, dass das zu­künf­ti­ge Grund­steu­er­auf­kom­men ge­gen­über den Vor­jah­ren ins­ge­samt gleich­bleibt. Wich­tig ist aber: Im Ein­zel­fall kann sich die Steu­er trotz­dem er­heb­lich ver­än­dern. Wie bei je­der Re­form wird es Ge­win­ner und Ver­lie­rer ge­ben. Dies ist vom Ge­setz­ge­ber so ge­wollt, um die vom Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt fest­ge­stell­ten Un­ge­rech­tig­kei­ten im al­ten Grund­steu­er­sys­tem zu­min­dest teil­wei­se zu be­he­ben.“

Die ein­ge­brach­te He­be­satz­sat­zung weist als zu­künf­ti­ge He­be­sät­ze für die Grund­steu­er A 345 v. H. und für die Grund­steu­er B 438 v. H. aus. So­weit die Bür­ger­schaft die neue Sat­zung be­schlie­ßt, gel­ten die­se an­ge­pass­ten He­be­sät­ze ab 1. Ja­nu­ar 2025.

Be­rech­net wur­den die neu­en He­be­sät­ze auf Ba­sis der Grund­steu­er­mess­be­schei­de, die mitt­ler­wei­le in mehr als 97 % der Fäl­le durch die zu­stän­di­gen Fi­nanz­äm­ter Ros­tock und Rib­nitz-Dam­gar­ten er­stellt und der Stadt­ver­wal­tung über­mit­telt wur­den. Für die Be­wer­tung wur­de da­bei in Meck­len­burg-Vor­pom­mern das Bun­des­mo­dell an­ge­wen­det. Die neu­en Grund­steu­er­mess­be­trä­ge bil­den die Be­mes­sungs­grund­la­ge für die Grund­steu­er ab 2025. Das Ge­samt­vo­lu­men ist so­mit be­trags­mä­ßig als Sum­me al­ler Grund­steu­er­mess­be­schei­de vor­ge­ge­ben. Die Kom­mu­nen sind da­bei an die ein­zel­nen Mess­be­trä­ge, die das Fi­nanz­amt fest­ge­legt hat, ge­bun­den. Dies gilt auch, wenn Steu­er­be­schei­de durch Ein­spruch beim Fi­nanz­amt an­ge­grif­fen wer­den. Et­wai­ge Än­de­run­gen der Fi­nanz­äm­ter wer­den be­reits jetzt zeit­nah um­ge­setzt, so­bald sie bei der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock vor­lie­gen.

Hin­ter­grund der Grund­steu­er­re­form

Das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt hat in sei­nem Ur­teil vom 10. April 2018 die bis­he­ri­ge Be­rech­nung der Grund­steu­er für ver­fas­sungs­wid­rig er­klärt. Als Be­grün­dung nann­te das Ge­richt, dass die Ein­heits­be­wer­tung auf ver­al­te­ten Wert­ver­hält­nis­sen (in den neu­en Bun­des­län­dern von 1935) zu­rück­greift und ei­ne Ak­tua­li­sie­rung auf­grund der Aus­set­zung der Haupt­ver­an­la­gun­gen seit­her nicht mehr er­folg­te. Da­mit wur­den die tat­säch­li­chen Wert­ent­wick­lun­gen auf dem Grund­stücks­markt nicht be­rück­sich­tigt, was zu star­ken, ge­set­zes­wid­ri­gen Un­ge­rech­tig­kei­ten in der Steu­er­erhe­bung führ­te. Mit der gro­ß­an­ge­leg­ten Re­form soll die­se Pro­ble­ma­tik in ganz Deutsch­land be­ho­ben wer­den.

Das neue Grund­steu­er­mo­dell

Zur Be­rech­nung des Grund­steu­er­wer­tes zieht das Fi­nanz­amt das Be­wer­tungs­ge­setz des Bun­des her­an. Dem­nach flie­ßen un­ter an­de­rem der Wert des Bo­dens und ei­ne pau­scha­lier­te Lis­ten­mie­te in die Be­rech­nung ein. Die Lis­ten­mie­te wur­de für je­de ein­zel­ne Ge­mein­de fest­ge­legt. Au­ßer­dem sind ent­schei­dend die Grund­stücks­flä­che, die Ge­bäu­de­flä­che, die Grund­stücks­art und das Al­ter der Ge­bäu­de. Die­se An­ga­ben wur­den von den Grund­stücks­ei­gen­tü­mern ge­gen­über den Fi­nanz­äm­tern in ih­rer Grund­steu­er­erklä­rung für ihr Grund­stück oder ih­re Im­mo­bi­lie zur Ver­fü­gung ge­stellt.

Die Grund­steu­er stellt in der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock die dritt­wich­tigs­te Steu­er­quel­le dar und ist so­mit ein wich­ti­ger Grund­pfei­ler für die fi­nan­zi­el­le Hand­lungs­fä­hig­keit der Stadt.

Wie es wei­ter­geht

Mit der He­be­satz­sat­zung be­fasst sich der Fi­nanz- und Be­tei­li­gungs­aus­schuss am 24. Ok­to­ber 2024. Vor­aus­sicht­lich am 7. No­vem­ber 2024 steht die Sat­zung dann zur Be­schluss­fas­sung auf der Ta­ges­ord­nung der Bür­ger­schaft. Die Grund­steu­er­be­schei­de wer­den vor­aus­sicht­lich An­fang Ja­nu­ar 2025 ver­sandt. Die Ent­wick­lung des Grund­steu­er­auf­kom­mens in 2025 wird dann sei­tens des zu­stän­di­gen Fach­am­tes be­ob­ach­tet. Soll­ten die Zah­lungs­ein­gän­ge wi­der Er­war­ten dann doch nen­nens­wert hö­her oder nied­ri­ger als in den Vor­jah­ren lie­gen, wür­den die He­be­sät­ze noch­mal leicht nach­jus­tiert wer­den.