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Na­vi­ga­ti­on

Aus­stel­lung „Kunst …“ – ei­ne Werk­schau aus den Ate­liers der GGP-Grup­pe und der Uni­ver­si­täts­me­di­zin Ros­tock ab 7. Ok­to­ber im Rat­haus

Pres­se­mit­tei­lung vom 04.10.2024 - Kul­tur, Frei­zeit, Sport

Out­si­der-Kunst wird im Rat­haus­foy­er vom 7. bis 29. Ok­to­ber 2024 ge­zeigt, teilt das Ge­sund­heits­amt mit. Das Gen­re um­fasst un­ter die­sem Sam­mel­be­griff au­to­di­dak­ti­sche künst­le­ri­sche Ar­bei­ten, die un­ter an­de­rem von Men­schen mit ei­ner psy­chi­schen Er­kran­kung er­stellt wur­den. Die­se Künst­ler*in­nen sind manch­mal auch ge­sell­schaft­li­che Au­ßen­sei­ter, et­wa In­sas­sen von Ge­fäng­nis­sen, aber auch ge­sell­schaft­lich Un­an­ge­pass­te.

Im Ver­lauf ei­ner psy­chi­schen Er­kran­kung kön­nen bei Pa­ti­ent*in­nen in der Psy­cho­se ge­stal­te­ri­sche Fä­hig­kei­ten ge­weckt wer­den, durch die sie die Sphä­re der Ima­gi­na­ti­on, Vi­sio­nen des Un­be­greif­li­chen, des Be­droh­li­chen, des Be­drü­cken­den, aber auch des au­ßer­or­dent­lich Be­glü­cken­den und Be­frei­en­den bild­haft und da­mit be­greif­lich dar­stel­len.

Un­ab­hän­gig von den Rah­men­be­din­gun­gen ih­rer Ent­ste­hung ha­ben die­se künst­le­ri­schen Ar­bei­ten ei­nen fes­ten Platz in der Ge­schich­te der Kunst des 20. Jahr­hun­derts. Die­se von Kunst­his­to­ri­kern als Au­ßen­sei­ter-/Out­si­der-Kunst be­zeich­net, ist ein wich­ti­ger Be­stand­teil der Ge­gen­wart ge­wor­den, die zahl­rei­che Kunst­strö­mun­gen be­ein­fluss­te. Künst­le­ri­sche Ar­bei­ten ei­ni­ger psy­chisch kran­ker Künst­ler ha­ben in Ga­le­ri­en und Mu­se­en ne­ben Ar­bei­ten „ge­sun­der“ Künst­ler be­stan­den, wie Adolf Wöl­fi, Ida Buch­mann oder Ju­li­us Klin­ge­biel. So schafft Kunst in­ner­halb der Psych­ia­trie ei­nen Ort der Ge­sund­heit und Nor­ma­li­tät. Da­mit kommt dem künst­le­ri­schen Ar­bei­ten in der Psych­ia­trie ei­ne so­zi­al­psych­ia­trisch re­for­ma­to­ri­sche Kraft zu, die sich so­wohl in­ner­halb der psych­ia­tri­schen In­sti­tu­ti­on ent­fal­tet, als auch sich ver­än­dernd auf das Ver­hal­ten der Ge­sell­schaft ge­gen­über der Psych­ia­trie aus­wirkt.

In der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock gibt es im künst­le­risch krea­ti­ven Treff im Stadt­ge­biet (KKTS) der GGP-Grup­pe ei­nen Ort, an dem mit the­ra­peu­ti­scher Kunst, wie bei­spiels­wei­se in der Kunst­the­ra­pie, die hei­len­de Kraft der Kunst ge­zielt ein­ge­setzt wird. Mit die­ser hei­len­den Wir­kung er­fah­ren Men­schen in der Be­wäl­ti­gung von Trau­ma­ta, De­pres­sio­nen, Angst­zu­stän­den und an­de­ren psy­chi­schen Lei­den Un­ter­stüt­zung. Mit­tels krea­ti­ven Schaf­fens kön­nen die­se Men­schen ih­re Ge­füh­le aus­drü­cken, un­be­wuss­te Kon­flik­te auf­ar­bei­ten und neue Lö­sungs­an­sät­ze fin­den.

Als Form der Psy­cho­the­ra­pie bie­tet Kunst­the­ra­pie die Mög­lich­keit, das krea­ti­ve Po­ten­zi­al von Kunst zu nut­zen, um psy­chi­sche Ge­sund­heit und emo­tio­na­les Wohl­be­fin­den zu för­dern. Ge­ra­de die Aus­ein­an­der­set­zung mit Kunst bie­tet psy­chisch kran­ken Men­schen viel­fäl­ti­ge Chan­cen, ih­re Ge­füh­le aus­zu­drü­cken, Selbst­be­wusst­sein zu ent­wi­ckeln und Hei­lungs­pro­zes­se zu un­ter­stüt­zen. Durch Ma­len, Zeich­nen oder Bild­haue­rei kön­nen sie in­ne­re Er­leb­nis­se vi­sua­li­sie­ren und ver­ar­bei­ten. Die­ser non­ver­ba­le Aus­druck bie­tet ei­nen ge­schütz­ten Raum, um schwie­ri­ge Emo­tio­nen zu er­kun­den und zu kom­mu­ni­zie­ren.
Die Aus­ein­an­der­set­zung mit krea­ti­ven Pro­zes­sen und künst­le­ri­schem Ge­stal­ten bie­tet psy­chisch kran­ken Men­schen ei­ne Viel­zahl the­ra­peu­ti­scher Vor­tei­le.

Sie dient als Mit­tel der Selbst­ent­de­ckung, emo­tio­na­len Ent­las­tung und Kom­mu­ni­ka­ti­on. Kunst, ist ein kraft­vol­les Werk­zeug, das die psy­chi­sche Ge­sund­heit för­dern und ei­nen Hei­lungs­pro­zess un­ter­stüt­zen kann.

Be­su­che­rin­nen und Be­su­cher sind herz­lich ins Rat­haus ein­ge­la­den, die künst­le­ri­schen Wer­ke zu ent­de­cken. Die Aus­stel­lungs­er­öff­nung fin­det am 7. Ok­to­ber 2024 um 14 Uhr statt. Der Be­such der Aus­stel­lung ist kos­ten­frei.