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Na­vi­ga­ti­on

Dra­ma­ti­sches Fich­ten­ster­ben in Ros­tock

Pres­se­mit­tei­lung vom 02.07.2020 - Um­welt und Ge­sell­schaft

Ros­tocks Fich­ten geht es wie vie­len Fich­ten­wäl­dern in Deutsch­land sehr schlecht. Dies be­rich­te­te kürz­lich das Stadt­forst­amt aus der Ros­to­cker Hei­de. Die Fich­te ist je­doch nicht nur ein Wald­baum, son­dern auch in öf­fent­li­chen Grün­an­la­gen und städ­ti­schen Vor­gär­ten häu­fig zu fin­den. Auch hier im Stadt­bild fal­len der­zeit häu­fig fast to­te oder be­reits ab­ge­stor­be­ne Bäu­me auf. Durch die ex­tre­me Tro­cken­heit und Hit­ze der letz­ten Jah­re wur­den die Be­stän­de ge­schwächt und kön­nen leich­ter von Schäd­lin­gen be­fal­len wer­den.

Ak­tu­ell ist die Sit­ka­fich­ten­laus ein in Ros­tock sehr häu­fig an­zu­tref­fen­der Schäd­ling. Sie saugt an den Na­deln und ver­mehrt sich ra­sant, so dass die Bäu­me in­ner­halb kür­zes­ter Zeit ster­ben. Aber auch Bor­ken­kä­fer be­fal­len die ge­stress­ten Bäu­me. Of­fen­sicht­lich hat die­se Baum­art dem lau­fen­den Kli­ma­wan­del nicht viel ent­ge­gen zu set­zen.

„Zur­zeit ge­hen beim Amt für Stadt­grün, Na­tur­schutz und Land­schafts­pfle­ge durch­schnitt­lich fünf Fäll­an­trä­ge zu Fich­ten pro Tag ein. Die Dra­ma­tik ist nicht zu über­bie­ten“, un­ter­streicht Hol­ger Mat­thä­us, Se­na­tor für In­fra­struk­tur, Um­welt und Bau. Zum Ver­gleich: 2019 wa­ren in 146 Fäll­an­trä­gen 43 Fich­ten be­trof­fen, in die­sem Jahr in 180 An­trä­gen schon 135 Fich­ten. Die Zahl ist stark stei­gend.

„Bei ge­schä­dig­ten, noch jun­gen Bäu­men dür­fen wir aber nie die Hoff­nung auf­ge­ben. Ich emp­feh­le den pri­va­ten Ei­gen­tü­me­rin­nen und Ei­gen­tü­mern, ih­re Fich­ten re­gel­mä­ßig zu wäs­sern, um sie zu stär­ken. Viel­leicht kann da­mit die ei­ne oder an­de­re ge­ret­tet wer­den", so Hol­ger Mat­thä­us wei­ter. Bei der Viel­zahl städ­ti­scher Bäu­me im ge­sam­ten Stadt­ge­biet und in der Ros­to­cker Hei­de ist dies lei­der nicht mög­lich. Bei Nach­pflan­zun­gen an sol­chen Stand­or­ten wä­re es wich­tig, et­was Gar­ten­kalk ein­zu­ar­bei­ten, denn der Bo­den ist durch den Na­del­fall zum Teil über­säu­ert. In je­dem Fall soll­te dann aber ei­ne an­de­re Baum­art aus­ge­wählt wer­den.

Ex­per­ten hat­ten be­reits vor ei­ni­gen Jah­ren dar­auf hin­ge­wie­sen, dass die Fich­ten un­ter der Kli­ma­er­hit­zung sehr lei­den und viel­leicht so­gar kom­plett als Baum in Mit­tel­eu­ro­pa aus­fal­len wer­den. Er­freu­lich ist al­so je­der Baum, der noch vi­tal ist. Die Stadt ver­gibt auch pri­va­te Baum­pa­ten­schaf­ten für öf­fent­li­che Bäu­me. „Kli­ma­er­hit­zung stop­pen hei­ßt Koh­len­di­oxid ver­mei­den: beim täg­li­chen Kon­sum, bei der Mo­bi­li­tät, beim En­er­gie­ein­satz", so Se­na­tor Hol­ger Mat­thä­us.