Home
Na­vi­ga­ti­on

Ein­satz der Was­ser­fon­tä­ne im Schwa­nen­teich ist ge­fähr­det

Pres­se­mit­tei­lung vom 17.04.2023 - Um­welt und Ge­sell­schaft

Bis zum 1. Mai 2023 wer­den al­le 34 Brun­nen- und 15 Be­reg­nungs­an­la­gen in der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt in Be­trieb ge­nom­men. Hier­zu zählt auch die Was­ser­fon­tä­ne im Schwa­nen­teich in Reu­ters­ha­gen. „Die­ses schwim­men­de Was­ser­spiel mit ei­nem Durch­mes­ser von zehn Me­tern be­ein­druckt je­des Jahr mit em­por­schie­ßen­den Was­ser­strah­len fla­nie­ren­de Be­su­che­rin­nen und Be­su­cher der Park­an­la­ge und ist ein be­kann­tes und wich­ti­ges Wahr­zei­chen un­se­rer Stadt“ so Dr. Ute Fi­scher-Gä­de, Se­na­to­rin für In­fra­struk­tur, Um­welt und Bau.

Im Herbst 2022 sind bei der sai­son­be­ding­ten Au­ßer­be­trieb­nah­me der An­la­ge ernst­zu­neh­men­de Schä­den an den Saug­kör­ben fest­ge­stellt wor­den. Nach­ge­la­ger­te Un­ter­su­chun­gen er­ga­ben, dass sich der Was­ser­stand im Teich durch ei­ne dy­na­misch an­ge­wach­se­ne Schlamm­schicht am Bo­den stark re­du­ziert hat. Bei gleich­blei­ben­den Aus­gangs­be­din­gun­gen ist ein stö­rungs­frei­er Be­trieb in 2023 nicht mög­lich.
Die zu­stän­di­gen Äm­ter, das Amt für Stadt­grün, Na­tur­schutz und Fried­hofs­we­sen so­wie das Amt für Um­welt- und Kli­ma­schutz, er­ör­ter­ten not­wen­di­ge Maß­nah­men und be­rie­ten über mög­li­che Sze­na­ri­en. Mit­tel­fris­tig er­folgt ei­ne Ent­schlam­mung des Schwa­nen­tei­ches, frü­hest­mög­li­cher Ter­min ist Herbst 2024. Die Vor­be­rei­tun­gen zur Aus­schrei­bung der Pla­nung sind be­reits an­ge­lau­fen. Ei­ne Teich­ent­schlam­mung in die­ser Grö­ßen­ord­nung ist für die Stadt­ver­wal­tung ein pla­nungs- und kos­ten­in­ten­si­ves so­wie zeit­auf­wen­di­ges Vor­ha­ben.

Un­ter Be­rück­sich­ti­gung der ar­ten­schutz­recht­li­chen Be­lan­ge sind ver­mut­lich bis zu 10.000 Ku­bik­me­ter Schlamm mit ge­eig­ne­ter Tech­no­lo­gie zu ent­fer­nen, auch ei­ne Kampf­mit­tel­son­die­rung im Vor­feld ist not­wen­dig. Ei­ne ge­naue Kos­ten­schät­zung kann erst nach ei­ner Va­ri­an­ten­be­trach­tung für die tech­ni­sche Lö­sung der Ent­schlam­mung vor­ge­legt wer­den.

Der Schwa­nen­teich war im Jahr 1938 künst­lich mit dem Was­ser der Colm­bäk auf­ge­staut wor­den, die Grün­an­la­gen im Um­feld, der jet­zi­ge Schwa­nen­teich­park, sind im Jahr 1961 fer­tig­ge­stellt wor­den. Die ei­gent­li­chen Ziel­tie­fen des Was­sers rei­chen von zwei bis drei Me­tern. An der tiefs­ten Stel­le im Teich wur­den der­zeit noch 1,50 Me­ter Was­ser­tie­fe ge­mes­sen, der Schlamm am Bo­den ist in ei­ni­gen Be­rei­chen bis zu 1,40 Me­ter mäch­tig. Die Schlamm­bil­dung in ste­hen­den Ge­wäs­sern durch das Ab­ster­ben und An­rei­chern von Bio­mas­se ist ein na­tür­li­cher Pro­zess - auch für den Schwa­nen­teich gibt es kei­ne Hin­wei­se auf ei­ne an­de­re Ur­sa­che. Aus fach­li­cher Sicht wa­ren bis­her im Schwa­nen­teich kei­ne Un­ter­hal­tungs­maß­nah­men not­wen­dig. Die zu­neh­men­de Tro­cken­heit seit 2018 und die mit som­mer­li­cher Hit­ze ein­her­ge­hen­den ho­hen Ver­duns­tungs­ra­ten ha­ben ver­mut­lich zu ei­nem star­ken Wachs­tum der Schlamm­schicht in Bo­den­nä­he des Tei­ches bei­ge­tra­gen.
Um die Was­ser­fon­tä­ne bis zur ge­plan­ten Ent­schlam­mung des Tei­ches wei­ter­hin be­trei­ben zu kön­nen, ei­nig­ten sich die Fach­äm­ter als Über­gangs­lö­sung auf ein zu­sätz­li­ches An­stau­en des Schwa­nen­tei­ches um 20 Zen­ti­me­ter. Die­ses er­folgt zeit­nah.

Im Zu­ge der Un­ter­hal­tung der was­ser­tech­ni­schen An­la­ge fin­den re­gel­mä­ßig wö­chent­li­che Kon­trol­len am Fon­tä­nen­be­trieb statt. Wenn auf­grund lang­an­hal­ten­der Tro­cken­pe­ri­oden der Was­ser­spie­gel durch na­tür­li­che Ver­duns­tungs­pro­zes­se je­doch wei­ter­hin sin­ken soll­te, wird die Was­ser­fon­tä­ne au­ßer Be­trieb ge­nom­men wer­den müs­sen, um gra­vie­ren­de Schä­den an der Pum­pen- und Schalt­ein­rich­tung die­ser An­la­ge zu ver­hin­dern. Die Äm­ter wer­den wei­ter­hin in­for­mie­ren.