Home
Na­vi­ga­ti­on

Neue Re­ge­lun­gen bei der Ver­ga­be von Son­der­park­schein für Ge­wer­be­trei­ben­de – Be­woh­ner­par­ken hat Vor­rang

Pres­se­mit­tei­lung vom 17.06.2020 - Wirt­schaft und Ver­kehr

Par­ken für Ge­wer­be­trei­ben­de und Frei­be­ruf­ler in städ­ti­schen Be­woh­ner­park­ge­bie­ten un­ter­liegt ab so­fort neu­en nach­voll­zieh­ba­ren, aber auch re­strik­ti­ve­ren Re­geln.
„Die­se ge­büh­ren­pflich­ti­gen Aus­nah­me­ge­neh­mi­gun­gen wer­den nur noch in drin­gen­den Fäl­len und un­ter An­wen­dung hö­he­rer Maß­stä­be ver­ge­ben“, un­ter­streicht Ros­tocks Se­na­tor für In­fra­struk­tur, Um­welt und Bau Hol­ger Mat­thä­us. „Die bis­he­ri­ge Ver­ga­be von Park­kar­ten an an­säs­si­ge Ge­wer­be­trei­ben­de und Frei­be­ruf­ler stand dem ei­gent­li­chen Zweck des Ge­setz­ge­bers ent­ge­gen, hier Be­woh­ne­rin­nen und Be­woh­ner zu be­vor­rech­ti­gen“, er­läu­tert der Se­na­tor die Er­geb­nis­se ei­ner um­fang­rei­chen Prü­fung der Ros­to­cker Ver­kehrs­be­hör­de.

Be­woh­ner­park­ge­bie­te sind auf­grund des er­heb­li­chen Man­gels an Park­raum tags­über zu 50 Pro­zent den Be­woh­ne­rin­nen und Be­woh­nern vor­be­hal­ten. Die üb­ri­gen 50 Pro­zent ste­hen dem all­ge­mei­nen Park­such­ver­kehr zur Ver­fü­gung. An­spruch auf Er­tei­lung ei­nes Be­woh­ner­par­k­aus­wei­ses ha­ben nur die­je­ni­gen, die in die­sem Be­reich mit Haupt­wohn­sitz re­gis­triert sind, dort auch tat­säch­lich woh­nen und zu­gleich Hal­ter ei­nes Fahr­zeugs sind bzw. ein sol­ches zur stän­di­gen Nut­zung über­las­sen be­kom­men ha­ben.

Ein An­spruch be­steht so­mit für all die­je­ni­gen nicht, die dort aus­schlie­ß­lich ei­ner Be­rufs­tä­tig­keit nach­ge­hen. Ei­ne Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung wird ih­nen eben­falls nicht er­teilt, wenn sie am Ob­jekt über ei­nen ei­ge­nen Stell­platz ver­fü­gen. Die An­mie­tung ei­nes Stell­plat­zes so­wie die Nut­zung öf­fent­li­cher Ver­kehrs­mit­tel und ge­büh­ren­pflich­ti­ger Park­flä­chen in der Nä­he des Ge­schäfts­sit­zes sind in der Re­gel zu­mut­bar. Das blo­ße Be- und Ent­la­den ist auch in La­de­zo­nen oder in Be­rei­chen mit ein­ge­schränk­tem Hal­te­ver­bot mög­lich. In Ab­spra­che mit den Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern der Wirt­schaft wur­den letz­te­re spe­zi­ell ein­ge­rich­tet, um den Wirt­schafts­ver­kehr zu er­leich­tern. Auch ei­ne ein­fa­che­re Ar­beits­or­ga­ni­sa­ti­on recht­fer­tigt ei­ne Aus­nah­me­ge­neh­mi­gungs­er­tei­lung nicht. So ist es durch­aus zu­mut­bar, ei­nen zu­sätz­li­chen Zeit­auf­wand ein­zu­kal­ku­lie­ren und We­ge zu Fuß zu­rück­zu­le­gen.

Wer ei­ne Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung be­sitzt, hat kei­nen An­spruch auf ei­nen ver­füg­ba­ren Stell­platz. Ein Ver­trau­ens­schutz bzw. Be­stands­schutz ge­mäß der frü­her aus­ge­üb­ten Ver­wal­tungs­pra­xis be­steht nicht, da die­se sich als zu gro­ß­zü­gig und da­mit rechts­wid­rig er­wie­sen hat. „Je­der Sach­ver­halt und je­der ein­zel­ne An­trag wird als Ein­zel­fall ge­prüft und ent­schie­den“, un­ter­streicht Se­na­tor Hol­ger Mat­thä­us.

Für die Er­tei­lung ei­ner Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung ist in den Fol­ge­jah­ren ei­ne Ge­büh­ren­an­pas­sung vor­ge­se­hen. Auf­grund der ak­tu­el­len wirt­schaft­li­chen La­ge wird in die­sem Jahr die bis­he­ri­ge Sum­me von 39 Eu­ro al­ler­dings bei­be­hal­ten.

Al­le bis­her ein­ge­reich­ten An­trä­ge ha­ben wei­ter­hin Be­stand, müs­sen aber durch ein vor­be­rei­te­tes Form­blatt er­gänzt wer­den, das be­trof­fe­ne Ge­wer­be­trei­ben­de und Frei­be­ruf­ler im In­ter­net un­ter www.​rostock.​de/​parken fin­den. Aus­nah­me­ge­neh­mi­gun­gen wer­den nur noch für Fahr­zeu­ge er­teilt, die auf den Ge­wer­be­be­trieb selbst oder den In­ha­ber des Ge­wer­bes bzw. den Frei­be­ruf­ler selbst zu­ge­las­sen sind. Die Nut­zung als Ge­schäfts­fahr­zeug wird vor­aus­ge­setzt.

Wer ei­ne Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung be­nö­tigt und die er­for­der­li­chen Kri­te­ri­en er­füllt, soll­te das aus­ge­füll­te For­mu­lar und die not­wen­di­gen Nach­wei­se kurz­fris­tig ein­rei­chen. Bis zur Er­tei­lung der Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung bzw. ei­nes ab­schlä­gi­gen Be­scheids, be­hal­ten be­stehen­de Aus­nah­me­ge­neh­mi­gun­gen ma­xi­mal bis zum 31. De­zem­ber 2020 ih­re Gül­tig­keit.

„Die neu­en Re­geln, die auf Ba­sis der be­stehen­den Ge­set­ze ge­mein­sam mit Ver­tre­tern der Bür­ger­schaft und der Wirt­schaft ent­wi­ckelt wur­den, zei­gen das gu­te Funk­tio­nie­ren ei­ner star­ken Stadt­ge­sell­schaft. Gro­ßer Dank an al­le Be­tei­lig­ten!“ so der Se­na­tor ab­schlie­ßend.